Mancher lobt, wenn wir von Politik reden, die Kanzlerin über den grünen Klee. Viele im Ausland denken so. Gestern Abend habe ich auch verstanden, warum. Angela Merkels Fernsehansprachen-Debüt war einerseits Blut, Schweiß und Tränen, andererseits Mitmachpolitik: „Es ist ernst. Nehmen Sie es auch ernst.“ Halten sich alle an die Regeln der freiwilligen Kontaktsperre, brauchen wir keine zwangsweise, lautet der Subtext. Merkel war, für ihre Verhältnisse, geradezu temperamentvoll, in ihrem Lob der Ärzte und Pfleger fast warmherzig, ohne die gebotene Sachlichkeit zu verlassen. Laufende Bilder fürs Geschichtsmuseum waren da auf allen Kanälen zu sehen, eine späte Demonstration von Führung in der durch und durch monströsen Corona-Krise. Wir lernen: Krisenmanagement („Hamstern ist unsolidarisch“) funktioniert auch ohne den Pathos von Emmanuel Macron und die Schneidigkeit des Sebastian Kurz

Die Rede von Bundeskanzlerin Merkel als Pressemitteilung und zu Dokumentationszwecken (bitte anklicken):  

 100-20-Fernsehansprache BK’in Merkel.pdf.pdf.pdf