Das Gesellschaftshaus

Das Gesellschaftshaus gehört heute der Bürgergesellschaft zu Neuss und steht allen Bürgern der Stadt offen für ihre privaten und geschäftlichen Feiern oder Zusammenkünften.

Nach umfangreichen Renovierungs- und Umbauarbeiten, die mit der Unterstützung der Gesellschaft für Buchdruckerei und vieler treuer Freunde durchgeführt wurden, steht den Mitgliedern und der Öffentlichkeit seit Oktober 2005 an der Mühlenstraße 27 ein modernes und attraktives „Gesellschaftshaus der  Bürgergesellschaft“ zur Verfügung. Neben dem großen Gesellschaftsraum („Bürgersaal“, bis zu 120 Personen) und dem neugestalteten Restaurant (bis zu 75 Gäste) mit einer technisch modernisierten Küche wurde die ehemalige Wohnung des Ökonomen in einen „Bistro“ (bis zu 35 Personen) der Gesellschaft umgebaut. Im Rahmen der grundlegenden Renovierung wurde auch der große Saal der „Bürger“ wegen hoher laufender Kosten bei rückläufiger Nutzung durch die Gesellschaft abgerissen. Die Kosten für den kompletten Umbau beliefen sich auf knapp 600.000 Euro.

Am Standort Mühlenstraße 27 ist die Bürgergesellschaft seit 1974 zu finden. Ihren Anfang nahm die über 150-jährige Geschichte der Gesellschaft, damals noch unter dem Namen „Constantia“, 1861 in einer Gaststätte am Büchel, ein Jahr später wurde das erste eigene Gesellschaftshaus am Markt 19 bezogen. 1908 änderte die Gesellschaft ihren Namen in „Bürgergesellschaft zu Neuß“ und beschloss aufgrund der stetig gewachsenen Mitgliederzahl im gleichen Jahr den Bau eines neuen Gesellschaftshauses. Der Neubau an der Niederstraße in unmittelbarer Nachbarschaft zur Neuß-Grevenbroicher Zeitung mit seinem markanten Treppengiebel konnte 1910 feierlich eingeweiht werden. Das Vorderhaus mit Giebel und alle Säle fielen allerdings dem Bombenhagel des 6. und 23. Januar 1945 zum Opfer, der Treppengiebel stürzte auf die Niederstraße.

Nach dem Krieg baute man das Gesellschaftshaus in anderem Stil an gleicher Stelle wieder auf. Der Plan des Architekten Wilhelm Gilges sah eine äußerliche Angleichung an den bereits 1948 wiederhergestellten Trakt der Gesellschaft für Buchdruckerei und eine Überbauung der Toreinfahrt vor. Während der Bürgergesellschaft die erste Etage zur Verfügung stand, wo unter anderem ein Versammlungsraum für 120 Personen zu finden war, befand sich im Erdgeschoss ein Ladenlokal und im zweiten Obergeschoss eine Pension. An der Niederstraße residierte die Bürgergesellschaft bis 1973: Im Rahmen der stadtplanerischen Vorhaben und der damit verbundenen Flächensanierung des Neumarktviertels erfolgte der Abriss des Gebäudes. An der Stelle der alten Bürgergesellschaft ist heute die Galeria Kaufhof zu finden. Die Gesellschaft zog in ein neu errichtetes Gebäude an der Mühlenstraße um, in dem sie auch heute noch beheimatet ist. Das neue Gesellschaftshaus mit großem Saal im Anbau wurde am 5. Mai 1974 feierlich eingeweiht.