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in Kooperation mit der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft Neuss

Dienstag, 7. November 2023, 19.00 Uhr

Referent: Professor Dr. Elmar Nass (57), Sozialethiker, Buchautor und Prorektor der Kölner Hochschule für Katholische Theologie

Die Volksrepublik China ist eine Macht, ihr Weg an die Spitze der führenden Wirtschaftsmächte ist vorgezeigt. Aber um welchen Preis? fragt Elmar Nass und sucht Antworten in seinem soeben erschienenen Buch „Ziele und Werte sozialistischer Marktwirtschaft – Chinas Wirtschaft aus ordnungspolitischer Sicht“. Der Sozialethiker kritisiert, dass die Menschen in der Volksrepublik nicht mitgenommen werden, auf der Strecke bleiben und der Westen in eine tiefe Abhängigkeit von der neuen Supermacht gerät. Ist das wirklich so? Welche Alternativen bieten sich an? Wir freuen uns, dass wir Professor Dr. Elmar Nass, der auch Prorektor der Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) ist, für einen sicherlich spannenden Abend mit Vortrag und Diskussion gewinnen konnten.

Nass ist ein Kind des Niederrheins, er wurde in Kempen geboren, machte Abitur in Krefeld. Am 10. Oktober 1994 wurde er in Rom zum Priester geweiht. Er war Kaplan in Süchteln, Domvikar in Aachen und beschäftigte sich immer auch mit der christlichen Soziallehre. 2014 habilitierte er im Fach Christliche Wirtschafts- und Sozialethik an der RWTH Aachen und wurde ein Jahr später zum Leiter des Wilhelm Löhe Ethikinstitutes an der Wilhelm Löhe Hochschule in Fürth berufen. Seit Anfang 2021 besetzt Nass den Lehrstuhl für Christliche Sozialwissenschaften und gesellschaftlichen Dialog an der KHKT in Köln, deren Prorektor er seit Juni 2021 ist.

Das „Bücherhaus am Münster“ wird an diesem Abend einen Büchertisch gestalten, so dass das Werk von Professor Nass erworben werden kann; auf Wunsch wird der Autor die Bücher auch signieren.

Wir bitten um Anmeldung bis zum Freitag, 3. November 2023, durch Überweisung des Preises in Höhe von 20,00 pro Person unter Angabe des Stichworts „China“ auf das Konto der Bürgergesellschaft bei der Sparkasse Neuss, IBAN DE79.3055.0000.0000.1228.79. Im Anmeldepreis enthalten ist ein Abendgericht, das als „Bürger-Teller“ ab 18.00 Uhr serviert wird und Mineralwasser. Der Vortrag mit anschließender Aussprache beginnt um 19.00 Uhr. Wer nur den Vortrag besuchen möchte, ist ebenfalls herzlich willkommen. Wir bitten dann ebenfalls um Anmeldung durch Überweisung von 5,00 €, die den Verzehr von Mineralwasser abdecken.

 

Prof Dr Elmar Nass (Quelle: Wikipedia 18.9.2023)

Ausbildung

Nass studierte nach einer Ausbildung zum Bankkaufmann Katholische Theologie und Sozialwissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom und der Universität Trier. Von 1990 bis 1995 studierte er dabei als Alumnus des Collegium Germanicum et Hungaricum in Rom und empfing dort 1994 die Priesterweihe. Sein sozialwissenschaftliches Lizenziat schloss er in Rom im Jahr 1995 ab. Bis Ende 1999 war Nass Kaplan in Viersen-Süchteln. Hier hat er neben dem Abschluss des theologischen Diploms in Trier eine politisch-religiöse Jugendpastoral initiiert.

Lehre

Anschließend wurde Nass zunächst im Fach Christliche Sozialwissenschaften an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Trier (2002), anschließend im Fach Sozialpolitik und Sozialökonomik an der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bochum (2006) promoviert. Neben seiner seelsorgerischen Gemeindearbeit im Bochumer Stadtteil Linden war er hier wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent am Lehrstuhl von Jörg Althammer sowie Dozent an der Universität Duisburg-Essen.

Nach einem Lehrauftrag an der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln (2006) übernahm er von 2007 bis 2012 Vorlesungen und Prüfungen am Lehrstuhl für Christliche Gesellschaftslehre und Pastoralsoziologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn. Es folgten Lehraufträge an der Philosophischen Fakultät der RWTH Aachen. Er war von 2013 bis 2020 Professor für Wirtschafts- und Sozialethikan der privaten Wilhelm Löhe Hochschule für angewandte Wissenschaften in Fürth. 2014 habilitierte er sich an der Philosophischen Fakultät der RWTH Aachen und erhielt die Lehrberechtigung für das Fach Christliche Wirtschafts- und Sozialethik. Zum 1. Januar 2021 wurde er auf den Lehrstuhl für Christliche Sozialwissenschaften und gesellschaftlichen Dialog an der Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) berufen. Seit 29. Juni 2021 ist er zudem Prorektor der KHKT.

Seelsorge und Pastoral

Von 2006 bis 2013 war Nass bischöflicher Beauftragter für die Fortbildung des Pastoralpersonals im Bistum Aachen und ist seit 2007 Domvikar am Aachener Dom. Nass ist wissenschaftlicher Berater der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft Deutschland. Zudem ist er seit 2011 Mitglied und Seelsorger der Studentenverbindung KDStV Marchia zu Aachen im Cartellverband. Er ist stellvertretender Vorsitzender der Joseph-Höffner-Gesellschaft und Vorstandsmitglied der Gesellschaft zur Förderung von Wirtschaftswissenschaften und Ethik e.V. (GWE).

2014 wurde er von Kardinal-Großmeister Edwin Frederick Kardinal O’Brien zum Ritter des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem ernannt und am 10. Mai 2014 im Aachener Dom durch Reinhard Kardinal Marx, Großprior der Deutschen Statthalterei, investiert.

Wirken

Hauptlehr- und Forschungsgebiete von Elmar Nass ist die Sozialethik mit dem Schwerpunkt Wirtschaftsethik. Auch forscht er über die Relevanz und Sprachfähigkeit von Kirche im Allgemeinen und christlicher Sozialethik im Speziellen in der heutigen Gesellschaft.

Nass forscht „über die Relevanz und Sprachfähigkeit von Kirche im Allgemeinen und christlicher Sozialethik im Speziellen in der heutigen Gesellschaft. In seinen praktischen Schriften zeichnet Nass eine Linie vom liturgischen Vollzug zum diakonischen Handeln und persönlichen Glaubenszeugnis. Dabei stehen die Plausibilität des christlichen Glaubens und Handelns sowie daran orientierte Tugenden von Mut und Hoffnung im Mittelpunkt.“[5]

Er vertritt in der Tradition von Joseph Höffner und Oswald von Nell-Breuning eine naturrechtliche Sozialethik, die er als einen normativen Humanismus auch ökumenisch profiliert. Mit seiner These von einer objektiv begründbaren Menschenwürde und daraus ableitbaren Rechten und Pflichten schlägt er aus einer thomasischen Tradition Brücken zu neoaristotelischen Gerechtigkeitsansätzen (Amartya Sen, Martha Nussbaum) und zu einer kantischen Vernunftethik. Mit einer solchen auch weltanschaulich übergreifenden Koalition will er einer Relativierung der Menschenwürde entgegentreten. Die von Papst Benedikt XVI. vertretene Hinwendung zu einer Betonung der Tugendethik im Kontext der Sozialethik teilt er. Nass machte mit ethischen Positionen zur Währungskrise auf sich aufmerksam, in denen er die Subsidiarität gegenüber der Solidarität betont.

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