

Reminiszenz: „Stille“ Ulrich Rückriem in der Skulpturenhalle im Kunstzentrum Sinsteden
15.06. | 14:00 - 17:00
Ulrich Rückriem in der Skulpturenhalle im Kunstzentrum Sinsteden des Rhein-Kreis Neuss, inklusive Führung
Ansprechpartner für Mitglieder der Bürger: Irmgard Ruhs-Woitschützke
Kulturzentrum Sinsteden, Grevenbroicher Straße 24, 41569 Rommerskirchen. Bitte bilden Sie selbständig Fahrgemeinschaften.
Es war im Sommer 1995, als zwei Ausstellungshallen in dem kleinen Ort Sinsteden bei Rommerskirchen im Rhein Kreis Neuss errichtet wurden. Die Hallen beherbergen seit dieser Zeit eine große Zahl der Werke des Künstlers und werden als Skulpturenhallen Ulrich Rückriem bezeichnet.
Architektonisch wurden die Ausstellungshallen von Rückriem selbst entworfen und als klar strukturierte Körper sind sie für die Besucher schon die ersten Botschafter der dem Künstler eigenen rationalen Klarheit. Die Außenwände bestehen aus weiß getünchtem, einfachem Mauerwerk, das im Inneren den Bedürfnissen der einzelnen Plastiken und Werkgruppen folgend die Hallen in „Räume“ aufteilt. Licht, ein ganz wesentlicher Faktor bei der Wahrnehmung der Skulpturen, fällt nur durch reduzierte Lichtstreifen am oberen Wandrand ein. Der Boden besteht aus einfachem Zement.
Vielleicht ist man versucht von Kargheit zu sprechen, doch die lichte Weite, die Großzügigkeit und die mentale Wucht der Steine in ihrer skulpturalen Einfachheit schaffen eine Stimmung, die nicht nach Getöse fragt.
Rückriems steinerne Arbeiten zeichnen sich durch eine überzeugende Masslichkeit, eine zwingende Platzierung und natürlich durch ihre Materialität aus. Jede Skulptur oder Skulpturengruppe besitzt eine unverrückbare, selbstverständliche Präsenz.
Die Platzierung ist dem Künstler als unabdingbarer Teil des Kunstwerkes wichtig, denn Umgebung und Skulptur korrespondieren und bilden das Ganze. Die Ordnung der Steine zum Umfeld und zueinander bilden ein geschlossenes System. Es ist die Wirkung des Selbstverständnisses, der Ruhe, der Kraft des Materials Stein, die so sehr fasziniert.
Der Künstler ist kein Anhänger der Ex- und Hopp-Gesellschaft. Er selbst sucht in seiner Kunst etwas anderes, nämlich: „Die Stille. Denn die brauchen wir von Zeit zu Zeit.“
Über die Kunst des international nachgefragten Bildhauers, der in Köln und London lebt, sind zahlreiche Publikationen erschienen. In der Stadt Neuss ist das Mahnmal zur Erinnerung an die ermordeten Neusser Juden wohl seinbekanntestes Werk.
Wir bitten um eine verbindliche Anmeldung bis zum 06. Juni 2025 durch Überweisung des Preises in Höhe von 10 € pro Person unter Angabe des Stichwortes „Sinsteden“ auf das Konto der Bürgergesellschaft IBAN: IBAN DE .79 .3055 .0000 .0000 .1228 .79.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unser Bürger-Mitglied Irmgard Ruhs-Woitschützke unter der Email-Adresse ruwoipr@aol.com.
Quelle Wikipedia 2025 02 08:
Ulrich Rückriem (* 30. September 1938 in Düsseldorf) ist ein in Köln und London lebender Bildhauer, der oft dem Minimalismus, der Prozesskunst oder der Konzeptkunst zugeordnet wird.
Leben und Werk
Rückriem, der von 1957 bis 1959 eine Steinmetzlehre in Düren absolvierte, arbeitete an der Dombauhütte in Köln und studierte an den Kölner Werkschulen bei Ludwig Gies. Gleichzeitig begann er seine Tätigkeit als freier Künstler. In dieser Zeit war er als Kunsterzieher am Gymnasium am Wirteltor Düren tätig, ebenso wie Herb Schiffer. 1966/1967 trat er mit Skulpturen aus Holzbalken hervor, ab 1968 gestaltet er Steinskulpturen. Hier bildete sich sein bis heute kennzeichnendes künstlerisches Verfahren heraus: typischerweise teilt Rückriem einen Steinblock von stark reduzierter kubischer Form und setzt die Teile anschließend wieder zusammen.
Von 1969 arbeitete Ulrich Rückriem in einem gemeinsamen Atelier mit Blinky Palermo in Mönchengladbach. Darüber hinaus lebte und arbeitete er von 1963 bis 1971 in Nörvenich mit Atelier in der Gymnicher Burg, die 1980 verkauft und in Schloss Nörvenich umbenannt wurde und seit 1985 das Museum Arno Breuer (heute Museum Europäischer Kunst) beherbergt. Ferner wirkte er in Clonegal, County Carlow, Irland, und in der Normandie. 1974 wurde er Professor an der Hochschule für bildende Künste Hamburg, 1984 an der Kunstakademie Düsseldorf und 1988 an der Städelschule in Frankfurt am Main.
2010 zeigte das Neue Museum Nürnberg Rückriems aus elf Steinkuben bestehende Installation Granit bleu de Vire zum dritten Mal, zusammen mit weiteren Arbeiten des Künstlers. Die elf Steine sind – in Analogie zum Damenproblem – auf den quadratischen Bodenplatten des Museums wie auf einem Schachbrett arrangiert. Die Arbeit soll dem Konzept des Künstlers gemäß alle fünf Jahre in einer neuen Anordnung präsentiert werden. Es gibt dabei 341 unterschiedliche Anordnungen („unterschiedlich“ in dem Sinne, dass sie jeweils nicht durch Drehung oder Spiegelung des Schachbretts ineinander überführt werden könnten).
Arbeiten im öffentlichen Raum
Viele Arbeiten Rückriems sind als Kunst im öffentlichen Raum frei zugänglich. Seine Skulptur Granit Rosa Porriño beispielsweise steht auf dem Alten Marktplatz im Zentrum von Lörrach im Rahmen des Lörracher Skulpturenwegs. Weitere Skulpturen von Rückriem stehen vor der Zentrale des Goethe-Instituts in München, neben der Neuen Nationalgalerie in Berlin, vor dem Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, im Skulpturenpark Köln oder vor dem Hauptquartier von Novartis in Basel und im Stadtgarten Essen.
Ende Juni 2011 wurde vor dem Leopold-Hoesch-Museum in Düren seine 80 t schwere Steinskulptur „Ursprung“ aufgebaut. Sie besteht aus Anröchter Dolomit. Aus demselben Material schuf er auch den Hauptaltar des Hildesheimer Dom.
Für den südlichen Innenhof des Reichstages schuf Rückriem zwei Bodenskulpturen aus Granit, die die architektonische Raumsituation aufgreifen und ergänzen, vgl. Kunstwerke im Reichstagsgebäude.